Der Werkzeugstahl 1.2312 bzw. 40CrMnMoS8-6 ist aufgrund seiner einzigartigen Eigenschaften und seiner chemischen Zusammensetzung ein bevorzugtes Material in der Metallverarbeitung und im Werkzeugbau. Dieses umfassende Datenblatt bietet einen detaillierten Einblick in die Materialeigenschaften, Härte- und Zähigkeitsverhältnisse, technische Details zur chemischen Zusammensetzung und die vielfältigen Anwendungsbereiche. Ebenfalls thematisiert werden die speziellen Verarbeitungs- und Bearbeitungstechniken von 1.2312, was dieses Material zu einem Eckpfeiler in der modernen Fertigung macht.

Was macht 1.2312 zu einem bevorzugten Werkstoff für Werkzeugstähle?

Übersicht der chemischen Zusammensetzung von 1.2312

Der Werkzeugstahl 1.2312 zeichnet sich durch eine optimierte Legierungszusammensetzung aus, die ihm herausragende Eigenschaften verleiht. Zu den Hauptelementen gehören Chrom (Cr), Mangan (Mn), Molybdän (Mo), und ein bemerkenswerter Schwefelzusatz (S), der die Zerspanbarkeit erheblich verbessert. Diese chemische Komposition sorgt für eine beeindruckende Balance zwischen Härte und Zähigkeit, was den Stahl für vielfältige Anwendungen qualifiziert.

Eigenschaften, die 1.2312 für die Verwendung im Maschinenbau qualifizieren

Die Eigenschaften von Werkstoff 1.2312, insbesondere seine hohe Zähigkeit und gute Zerspanbarkeit, machen ihn zu einem idealen Kandidaten für den Maschinenbau und Werkzeugbau. Die Härte im vergüteten Zustand reicht typischerweise von 950 bis 1100 HB, wobei gleichzeitig eine gute Maßhaltigkeit und eine hohe Formstabilität gewährleistet sind. Diese Eigenschaften erlauben die Fertigung von präzisen Werkzeugen und komplexen Konstruktionsteilen.

Die Bedeutung des Schwefelzusatzes für die Zerspanbarkeit

Der Schwefelzusatz in 1.2312 Werkzeugstahl spielt eine entscheidende Rolle für dessen herausragende Zerspanbarkeit. Schwefel bildet schwefelreiche Mangansulfide, die den Zerspanungsprozess durch die Verringerung der Reibung zwischen Werkstück und Werkzeug erleichtern. Dies reduziert den Werkzeugverschleiß und ermöglicht eine effizientere Fertigung, insbesondere bei der Bearbeitung von anspruchsvollen Konturen und Geometrien.

Werkzeugstahl 1.2312 Block auf Palette

Wie steht es um die Härte und Zähigkeit von Stahl 1.2312?

Vergütung von 1.2312: Verfahren und Vorteile

Die Vergütung von 1.2312 erfolgt typischerweise in einem Temperaturbereich zwischen 950 °C und 1100 °C, gefolgt von einer schnellen Abkühlung im Öl oder Warmbad. Dieses Verfahren führt zu einem Werkstoff mit gleichmäßiger Härte über den gesamten Querschnitt und einer optimierten Zähigkeit. Dieser Prozess, auch als Durchvergütung bekannt, ist ein Schlüsselmerkmal, das 1.2312 für die Herstellung von hochbelastbaren Werkzeugen und Maschinenteilen qualifiziert.

Durchvergütung: Erreichen einer gleichmäßigen Härte im Querschnitt

Die Durchvergütung ermöglicht es, bei 1.2312 eine gleichmäßige Härte im gesamten Materialquerschnitt zu erreichen. Dadurch wird eine hohe Formstabilität unter Belastung sichergestellt, was insbesondere bei großen Abmessungen oder komplexen Werkzeugformen von großer Bedeutung ist. Diese Behandlung verbessert nicht nur die Festigkeit und Zähigkeit, sondern auch die Gesamtleistung des Werkstoffs unter Einsatzbedingungen.

Spannungsarmglühen zur Verbesserung der Bearbeitbarkeit

Das Spannungsarmglühen ist ein wichtiger Schritt in der Nachbehandlung von 1.2312 Stahl. Dieses Verfahren wird angewendet, um überflüssige Spannungen innerhalb des Werkstücks zu reduzieren, die während des Vergütungsprozesses oder durch mechanische Bearbeitung entstanden sind. Eine sorgfältige Temperaturkontrolle und langsames Abkühlen im Ofen führen zu einem Zustand, der eine optimale Bearbeitbarkeit gewährleistet und das Risiko von Verzug minimiert.

Technische Details: Die chemische Zusammensetzung von Werkstoff 1.2312

Die Rolle der einzelnen Elemente in der Legierung

Jedes Element in der Zusammensetzung von 1.2312 hat eine spezifische Funktion. Chrom erhöht die Verschleißfestigkeit und hilft, den Stahl gegenüber Korrosion widerstandsfähig zu machen. Mangan verbessert die Härte und Zähigkeit, während Molybdän die Festigkeit bei hohen Temperaturen steigert. Der Schwefelzusatz verbessert schließlich die Zerspanbarkeit, ohne die mechanischen Eigenschaften negativ zu beeinflussen.

Richtwerte für die chemische Zusammensetzung nach Norm

Die Norm für 1.2312 legt spezifische Richtwerte für die chemische Zusammensetzung fest, um eine gleichbleibende Qualität und Leistung des Stahls zu gewährleisten. Diese Werte dienen als Leitlinie für Hersteller, um sicherzustellen, dass der Stahl den erforderlichen Anforderungen für die vorgesehenen Anwendungsbereiche entspricht.

Wie die Zusammensetzung die Eigenschaften von 1.2312 beeinflusst

Die präzise Kontrolle der chemischen Zusammensetzung von 1.2312 ist entscheidend für die Erzielung der gewünschten Materialeigenschaften. Eine ausgewogene Allokation von Chrom, Mangan, Molybdän und Schwefel führt zu einem Werkstoff, der eine optimale Kombination aus Härte, Zähigkeit und Bearbeitbarkeit bietet und somit den hohen Anforderungen im Werkzeug- und Maschinenbau gerecht wird.

Anwendungsbereiche von 1.2312 (40CrMnMoS8-6) im Detail

Kunststoffformenbau: Warum 1.2312 eine ausgezeichnete Wahl ist

1.2312 wird häufig im Kunststoffformenbau verwendet, aufgrund seiner ausgezeichneten Zähigkeit und hohen Verschleißfestigkeit. Diese Eigenschaften sind besonders vorteilhaft für die Herstellung von Formrahmen, Grundplatten und Aufbauteilen, die eine hohe Formstabilität und Präzision erfordern.

Kaltarbeitsanwendungen: Die Vorteile von 1.2312

Auch in Kaltarbeitsanwendungen zeigt 1.2312 seine Stärken. Die hohe Verschleißfestigkeit und die gute Maßhaltigkeit machen ihn zu einem idealen Werkstoff für die Herstellung von Werkzeugen, die bei niedrigen Temperaturen eingesetzt werden, wie z.B. für die Bearbeitung von Duroplasten oder die Produktion von IHU-Werkzeugen und Druckgießformen.

Maschinenbau und Vorrichtungsbau: Anforderungen und Eignung

Im Maschinenbau sowie im Vorrichtungsbau werden an Werkstoffe besonders hohe Anforderungen gestellt. 1.2312 erfüllt diese durch seine hohe Festigkeit, Zähigkeit und die gute Bearbeitbarkeit. Dies macht ihn zu einem bevorzugten Material für die Herstellung von dauerhaften und präzisen Bauteilen, wie z.B. Werkzeughaltern und Abkantleisten.

Verarbeitung und Bearbeitung von Stahl 1.2312

Zerspanbarkeit von 1.2312: Tipps und Tricks

Die gute Zerspanbarkeit von 1.2312 ermöglicht eine effiziente Verarbeitung und Formgebung. Um die besten Ergebnisse zu erzielen, ist es wichtig, die richtigen Schnittgeschwindigkeiten, Vorschübe und Kühlmitteleinstellungen zu verwenden. Eine optimierte Bearbeitung führt zu glatten Oberflächen und präzisen Konturen, wodurch die Nacharbeit minimiert wird.

Empfehlungen zum Zuschneiden und Abkühlen von 1.2312

Beim Zuschneiden von 1.2312 ist es entscheidend, Überhitzung zu vermeiden, um die Materialeigenschaften nicht zu beeinträchtigen. Eine kontrollierte Abkühlung, entweder im Luftstrom oder in einem Abkühlbad, gewährleistet die Erhaltung der gewünschten Härte und Zähigkeit. Solche Vorsichtsmaßnahmen sind besonders wichtig bei der Fertigung von hochgenauen Teilen.

Optimale Behandlungsverfahren für eine verbesserte Festigkeit

Um die maximale Festigkeit und Leistung von 1.2312 zu erreichen, ist die Auswahl des richtigen Wärmebehandlungsverfahrens entscheidend. Neben der bereits erwähnten Vergütung und Durchvergütung sind Verfahren wie Spannungsarmglühen und gezieltes Härten von entscheidender Bedeutung, um die Anforderungen spezifischer Anwendungen zu erfüllen und die Langlebigkeit des Werkstoffs zu maximieren.

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Häufig gestellte Fragen zu 1.2312 Werkzeugstahl

Was ist Werkzeugstahl 1.2312 (40CrMnMoS8-6)?

Werkzeugstahl 1.2312, auch bekannt als 40CrMnMoS8-6, ist ein Kaltarbeitsstahl und Kunststoffformenstahl, der sich gut für die Herstellung von Werkzeugen, Vorrichtungen und Konstruktionsteilen eignet.

Für welche Anwendungen eignet sich Werkzeugstahl 1.2312?

Werkzeugstahl 1.2312 eignet sich besonders gut für die Herstellung von Kunststoffformen, IHU-Werkzeugen, Rezipientenmänteln, Werkzeughaltern und Aufbauteilen in der Kunststoffverarbeitung.

Welche Eigenschaften hat Werkzeugstahl 1.2312?

Werkzeugstahl 1.2312 zeichnet sich durch gute Maßhaltigkeit, Zähigkeit, Verschleißfestigkeit und eine gleichmäßige Festigkeit aus. Durch seine gute Durchvergütung ist er auch für den Umgang mit duroplastischen Materialien geeignet.

Welche Abmessungen sind typisch für Werkzeugstahl 1.2312?

Werkzeugstahl 1.2312 wird in mittleren Abmessungen von 25 mm bis 400 mm geliefert, was ihn für die Herstellung von Konstruktionsteilen, Platten und großen Spritzgussformen geeignet macht.

In welchen Situationen ist Werkzeugstahl 1.2312 besonders zuverlässig?

Werkzeugstahl 1.2312 zeigt sich besonders zuverlässig bei der Bearbeitung von komplexen Werkstücken, bei ausgiebiger Zerspanung und bei der Herstellung von Erzeugnissen, die ausschließlich aus diesem Werkstoff bestehen.

Wie verhält sich Werkzeugstahl 1.2312 bei der Bearbeitung?

Werkzeugstahl 1.2312 ist gut zu fräsen und zeigt dabei keinen Härteverzug. Er eignet sich auch für den Einsatz in der Kunststoffverarbeitung, insbesondere bei der Verarbeitung von Thermoplasten.

Wie können Werkzeuge aus Werkzeugstahl 1.2312 geliefert werden?

Werkzeuge aus Werkzeugstahl 1.2312 können weichgeglüht oder verschleißfest geliefert werden, je nach den Anforderungen der Anwendung. Sie zeichnen sich durch ihre gute Verschleißfestigkeit und lange Lebensdauer aus.

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